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Reisetagebuch Teil 3

Das offene Fenster

Wie geprügelte Hunde, betreten die Drei das berstende Brett, das sie mit angenehmen Licht von Quallenlampen und wohliger Kaminwärme empfängt.


Das berstende Brett ist eine typische Volperdinger Schach-Kneipe. Bei gedämpftem Licht sitzen hier die meisten Gäste an Zweiertischen und trinken ein heißes Bier oder einen Humpen Wein beim Schachspielen. Gegenüber der Tür steht ein langer Tresen mit bar, an dem ein älterer Volperdinger Gläser poliert und nebenbei frisches Bier zapft. Ein Kieselgolem schleicht an ihm vorbei mit einem Tablet voller liebevoll belegter Brotscheiben.


Unsere Helden beschließen sich zur Verdauung der Tracht Prügel, die sie einstecken mussten, erst einmal an der Bar für eine alkoholische Stärkung Platz zu nehmen. So zerzaust wie die Drei daher kommen, bekommen sie die erste Runde Bier sogar aufs Haus. Der Volperdinger hinterm Tresen stellt sich als der Eigentümer des Gasthauses heraus und macht sich den Helden als Darl aus Korn bekannt. Bei belegten Broten, die sich als die besten Brote ihres bisherigen Lebens herausstellten, erzählten sie Darl von ihren bisherigen Erlebnissen in der neuen Stadt.


Der Wirt bietet ihnen sofort an, dass er noch 3 Zimmer für die Nacht frei hat. Allerdings sind die Drei knapp bei Kasse und beziehen lieber ihr Quartier im günstigeren Bettenlager, das sie sich mit einem weiteren Gast teilen müssen.


Der Zimmergenosse sitzt zufälligerweise nicht weit weg von der Gruppe. Oroka nutzt die Gelegenheit den Fasskobold Mac-Aid bei einer Partie Schach etwas kennen zu lernen und gewinnt diese auch promt, was dem kleinen Kobold zu imponieren scheint. Als Belohnung für ihren Sieg, bietet der Kobold an, für die Drei die Teilnahmegebühr für das kommende Schachturnier zu bezahlen, was Oroka und Frydowyn dankend annehmen. Izanuela dagegen möchte sich das Spektakel lieber in Ruhe aus sicherer Entfernung anschauen.


Erschöpft von ihrem ersten Tag in Neolantis, beziehen die Helden ihr Quartier, nicht ohne vorher schön brav alle Fenster zu schließen und die Drudensterne über ihren Betten festzumachen. Selig schlafen alle Vier ein.


Nach einigen Stunden erwacht Mac-Aid, der das Küstenklima nicht so gut gewöhnt ist, weil ihm wahnsinnig heiß ist. Schlaftrunken beschließt er einfach die Fenster wieder zu öffnen, um den Zug als Abkühlung zu nutzen. Erleichtert klettert der Kobold zurück in sein Bett und schläft wieder ein.


Auf diese Chance hatten die Nachtmahre bei ihrem abendlichen Beutezug durch Neolantis nur gewartet. Schon wenige Augenblicke nachdem der Fasskobold wieder in sein Bett gekrabbelt war, fliegen zwei dieser fiesen Kreaturen in das Zimmer.






Geschützt durch ihren Drudenstern, kann Oroka erstmal beruhigt weiterschlafen. Izanuela und Frydowyn dagegen wurden von der Popelle übers Ohr gehauen und haben Falsche Drudensterne über ihre Betten gehängt.


In ihren schlimmsten Alpträumen gefangen, schlafen Beide zunächst weiter, verlieren aber bereits einen Teil ihres Lebensmuts.
Oroka erwacht durch die Angstschreie des kleinen Kobolds, der sich unter seinem Bett versteckt hat. Sie springt auf und versucht zunächst den Nachtmahr von Izanuelas Brust zu stoßen. Sie verschätzt sich allerdings gewaltig bei ihrem Flamencador Tritt und stürzt mit dem Nachtmahr auf der anderen Seite des Betts und verletzt sich dabei am Bein.


Izanuela ist dafür befreit und hilft nun wiederum Oroka dabei gegen den Nachtmahr zu kämpfen. 
Währenddessen ist auch Frydowyn aus seinem Alptraum erwacht und schafft es den Machtmahr auf seiner Brust mit ein paar gezielten Zungenschlägen vom Bett zu stoßen und ihn anschließend mit seiner Zunge zu fesseln. Als der Andere Nachtmahr bemerkt, dass sein Komplize gefesselt ist und er sich in Unterzahl befindet, nimmt er Reissaus und fliegt davon.

Um den Seelenschaden, den Izanuela und Frydowyn erlitten haben wieder zu beheben, erinnert sich Oroka an ein angebliches Gegenmittel von dem sie in der Schulzeit gehört hat. Dafür benötigt man jedoch Nachtmahr-Blut, das dieser „freiwillig“ gespendet hat.
Izanuela schafft es den Nachtmahr so sehr einzuschüchtern, dass dieser schließlich einknickt und sich zur Blutspende bereiterklärt. Mit ein Grund für seinen Sinneswandel ist allerdings auch, dass dem Nachtmahr bewusst ist, das sein Blut mit zu den ekligsten Flüssigkeiten Zamoniens gehört und er miterleben will, wie sich der Froschling und die Schreckse daran versuchen, je ein ganzes Glas davon herunter zu würgen.


Der Nachtmahr hat seine Rechnung jedoch ohne die speziellen kulinarischen Vorlieben der Beiden Helden gemacht, denn für den Froschling schmeckt das Blut nicht mal schlecht und auch die Schrekse ist offenbar um einiges schlimmere Getränke gewöhnt. Ohne Probleme können Beide ihr Glas leeren und spüren schon Augenblicke danach, dass es ihnen wieder besser geht.


Wie versprochen lassen sie den Nachtmahren frei und legen sich wieder Schlafen, nachdem Orokas funktionierender Drudenstern direkt über dem Fenster aufgehängt wurde und dieses so fest es ging verbarrikadiert worden war.


Der immer noch unter dem Bett lauernde Kobold,entschuldigte sich tausendfach bei den Dreien und verspricht ihnen für den morgigen Tag eine Entschädigung.

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